Kulturtouristische Route „Auf dem Pfad der Frankopanen“
Interpretationszentrum Krk
Im Herzen der Altstadt von Krk, an einem der historisch bedeutendsten Plätze der Stadt – dem Trg Kamplin – befindet sich das Kastell Frankopan. Innerhalb seiner monumentalen Mauern hat das Interpretationszentrum Krk, als Teil der kulturtouristischen Route „Auf dem Pfad der Frankopanen“, seinen Platz gefunden.
„Auf dem Pfad der Frankopanen“ ist ein Projekt der Gespanschaft Primorje – Gorski Kotar, in dessen Rahmen unter anderem acht Interpretationszentren auf dem Gebiet der gesamten Region eingerichtet und ausgestattet wurden, um das materielle und immaterielle Erbe der Frankopanen zu erhalten, zu schützen und nachhaltig zu nutzen.
Jedes dieser Zentren präsentiert die reiche Geschichte der Adelsfamilien Frankopan und Zrinski, und das von Krk befasst sich insbesondere mit den architektonischen Spuren der Frankopanen als Mittel der sozialen Kontrolle auf der Insel Krk. Neben der Einführung in das frankopanische Architekturerbe bietet das Kastell von Krk auch die Besichtigung einer interessanten Ausstellung mit Nachbildungen mittelalterlicher Waffen sowie eine kleine Sammlung archäologischer Denkmäler im Freien. Neben den liburnischen Cippus – Grabsteine aus dem 1. und 2. Jahrhundert – erregen zwei Inschriften besondere Aufmerksamkeit: eine ist über den Bau eines Teils der Stadtmauer und stammt aus dem 1. Jahrhundert, während die andere aus dem 3. Jahrhundert dem Schutzpatron der schönsten Stadt von Krk (splendidisimi Civitatis Curictarum) gewidmet ist.
Das Kastell Frankopan
Das Kastell Frankopan ist das einzige erhaltene profane, mittelalterliche Denkmal der Stadt Krk. Es wurde von Generationen von Frankopanen zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert errichtet und diente zur Verteidigung. Der architektonisch gesehen älteste Bestandteil des Kastells ist der quadratische Turm – ein Gerichtssaal an der nordöstlichen Seite, der Ende des 12. Jahrhunderts fertiggestellt wurde, wovon die lateinische Inschrift in der Lünette über dem Eingang zeugt. Sie weist darauf hin, dass der Turm ein gemeinsames Unternehmen der gesamten Gemeinde während der Zeit des Bischofs von Krk Ivan und den Fürsten von Krk Bartol I. und Vid I. war. Aufgrund der Bautechnik wird angenommen, dass er als eigenständiger Glockenturm der nahe gelegenen Kathedrale erbaut wurde.
Das Kastell besteht aus Türmen im Osten und dem vorhandenen quadratischen Turm, die zu einem einzigen Schutzmantel mit einem Wachposten und spätgotischen Zinnen geformt wurden. Der südwestliche, sogenannte österreichische Turm, wird aufgrund der Bautechnik und bestimmten Stilelementen auf das 14. Jahrhundert datiert. Der runde Turm, auch als venezianischer Turm bekannt, stammt aufgrund seiner an den Einsatz von Feuerwaffen angepassten Form höchstwahrscheinlich aus dem späten 15. oder frühen 16. Jahrhundert. An der Außenseite, in Richtung Trg Kamplin, ist eine Steinplatte mit dem Symbol des hl. Markus angebracht. In jüngsten Zeiten wurden am Kastell Umbauarbeiten durchgeführt und entlang eines Teils der Stadtmauer eine Promenade eröffnet.
Die Fürsten Frankopan von Krk
Die Fürsten Frankopan von Krk haben die Insel während der Jahrhunderte ihrer Herrschaft (1118 – 1480) mit Pracht, Kunst, wirtschaftlicher Macht und Unabhängigkeit versorgt, wobei sie alte Traditionen und Bräuche sowie das alte glagolitische Alphabet und die kroatische Sprache als Mittel zur Erkennung und Bestätigung ihrer Wurzeln bewahrten.
Von Dujam (1118 – 1163), dem ersten bekannten Vertreter der Linie der Fürsten von Krk, über Ivan VII. (1451 – 1480), dem letzten mit der Insel verbundenen Frankopan, bis hin zum Jahr 1671, als der Name Frankopan auf dem kroatischen Gebiet vergessen wurde, spielte diese adelige Linie von Fürsten, Banen, Vizekönigen und Kriegern nicht nur im nationalen Rahmen eine wichtige Rolle (besonders in der Verteidigung und Erhaltung der kroatischen Staatlichkeit), sondern auch im weiteren, europäischen Kontext.